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Multiplexing - was verbirgt sich dahinter? Im Grunde geht es darum, wie verschiedene Verbindungen gebündelt werden, um den Zugriff auf Server und Dienste zu ermöglichen. In diesem Blog-Beitrag werde ich zeigen, was Multiplexing genau bedeutet, wie diese Technik funktioniert und welche verschiedenen Arten es gibt.

Microsoft nutzt Multiplexing, um die Effizienz seiner Dienste zu steigern - es ist sozusagen ihr Geheimrezept. Ein wichtiges Thema ist die Lizenzierung: Hier erfährst du, warum sowohl direkte als auch indirekte Nutzer lizenziert werden müssen, welche Lizenzmodelle Microsoft anbietet und warum Compliance Audits eine so große Rolle spielen.

Zum Schluss gehe ich auf typische Lizenzierungsszenarien ein und zeige, wie Unternehmen rechtliche und finanzielle Risiken minimieren können. Denn niemand möchte in rechtliche Schwierigkeiten geraten, oder? Also bleibt dran und sorgt dafür, dass euer Unternehmen in Sachen Lizenzen immer auf der sicheren Seite ist!

Was ist Multiplexing?

Multiplexing ist eine Technik, die in der Software- und Netzwerktechnik verwendet wird. Technopia definiert es wie folgt:

„Multiplexing ist eine beliebte Netzwerktechnik, bei der mehrere analoge und digitale Signale zu einem einzigen Signal zusammengefasst und über ein gemeinsames Medium übertragen werden. Ein Multiplexer (MUX) führt die Signale zusammen, während ein Demultiplexer (DEMUX) sie am Empfangsende wieder trennt“.

Im Grunde geht es darum, mehrere Datenströme gleichzeitig über eine einzige Verbindung zu senden. Ein Anwendungsserver, ein Gateway oder auch ein Switch sind Komponenten, die typischerweise als Multiplexer/Demultiplexer eingesetzt werden. Sie sammeln alle möglichen Verbindungen und leiten sie als gebündeltes Signal an die Microsoft-Dienste weiter. Dadurch können Ressourcen besser genutzt und die Effizienz gesteigert werden.

Technisch gesehen werden beim Multiplexing mehrere Signale zusammengefasst und über ein gemeinsames Medium übertragen. Dieses Verfahren wird in der Datenkommunikation und in Netzwerken eingesetzt. Gängige Verfahren sind:

  • Zeitmultiplexverfahren (TDM): Teilt die Zeit in Abschnitte (Slots) auf und weist jedem Datenstrom einen eigenen Slot zu.
  • Frequenzmultiplexverfahren (FDM): Verwendet unterschiedliche Frequenzbereiche für unterschiedliche Datenströme.
  • Codemultiplexverfahren (CDM): Verwendet unterschiedliche Codes zur Unterscheidung der Datenströme.
  • Wellenlängenmultiplexverfahren (WDM): Verwendet unterschiedliche Lichtwellenlängen für die Übertragung.
  • Raummultiplexverfahren (SDM): Verwendet unterschiedliche räumliche Kanäle für die Datenströme.

Zur Veranschaulichung und um das Thema greifbarer zu machen, hier ein Beispiel für TDM: Es ist vergleichbar mit einer Konferenz, bei der jeder Sprecher nur eine bestimmte Zeit zum Sprechen hat, was eine geordnete und effiziente Kommunikation ermöglicht. Weitere Informationen zur Implementierung von TDM findet iht hier: Engineers Garage: Hardware-Implementierung von TDM.

Wie nutzt Microsoft Multiplexing in seiner Technologie?

Microsoft verwendet Multiplexing, um die Leistung und Effizienz seiner Dienste zu maximieren. Ein Beispiel ist die Verwendung von Time-Division Multiplexing (TDM) in Skype for Business und Microsoft Teams. Dabei werden mehrere Kommunikationsströme wie VoIP-Gespräche, Videokonferenzen und Datenübertragungen über gemeinsame Netze geleitet. TDM ermöglicht dabei eine klare Trennung und effiziente Verwaltung dieser verschiedenen Kommunikationsströme, was eine hohe Qualität und Zuverlässigkeit der Dienste gewährleistet.

Doch genau hier liegt der Haken: Wie diese Technik zum Lizenzdrama werden kann, wird nun beleuchtet. Denn auch wenn diese Technik für die Systeme optimierend wirkt, müssen alle Nutzer oder Geräte, die darüber auf Microsoft-Dienste zugreifen, entsprechend lizenziert sein.

Lizenzierung bei Microsoft

Für den Zugriff auf Microsoft-Serverdienste wie Windows Server, SQL Server oder auch Dataverse werden sogenannte Client Access Licenses (CALs) benötigt. Auch wenn Benutzer oder Geräte indirekt über eine Multiplexing-Lösung zugreifen, benötigt jeder eine eigene CAL. Einige Beispiele aus dem Projektalltag sollen dies verdeutlichen:

Beispiele für Multiplexing-Lizenzierungsszenarien
  • Datenintegration zwischen CRM und ERP: Ein Vertriebsteam legt eine neue Kundin oder einen neuen Kunden in Dynamics CRM an. Teildaten dieses Kontakts werden dann an ein ERP-System (z. B. SAP oder Microsoft Dynamics 365 Finance and Operations) weitergeleitet. Ist die Kundin oder der Kunde im ERP-System neu, wird dort ein neuer Datensatz angelegt und qualifiziert. Anschließend werden die qualifizierten Kundendaten an das CRM zurückgespiegelt. In diesem Szenario greifen die ERP-Benutzerinnen und -Benutzer indirekt auf die Daten in Dynamics CRM zu. Das bedeutet, dass alle Benutzenden des ERP-Systems, die mit diesen Daten arbeiten, ebenfalls eine Dynamics CRM CAL benötigen.
  • Automatisierte Prozesse: Wenn Power Automate verwendet wird, um Daten aus Dataverse zu exportieren und wieder zu importieren, benötigen alle Endbenutzende, die auf diese Daten zugreifen, die entsprechende Lizenz, da der automatisierte Prozess als Multiplexing betrachtet wird. Wenn die Daten manuell exportiert und importiert werden, handelt es sich nicht um Multiplexing.

Warum benötigen die Nutzerinnen und Nutzer in diesem Fall CALs? Weil die Regeln für Multiplexing besagen, dass alle Benutzenden oder Geräte, die auf Microsoft-Dienste zugreifen, lizenziert sein müssen - entweder direkt oder indirekt. Im ersten Fall müssen zum Beispiel alle ERP-Benutzerinnen und -Benutzer, die mit CRM-Daten arbeiten, ebenfalls lizenziert sein.

Lizenz-Compliance von Microsoft

Viele Unternehmen neigen dazu, nur die direkten Nutzerinnen und Nutzer ihrer CRM- oder ERP-Systeme zu lizenzieren und die indirekte Nutzung durch Integrationen und Multiplexing zu vernachlässigen oder nicht zu prüfen. Dies kann zu echten Lizenzierungsproblemen führen, da Microsoft regelmäßig Lizenz-Compliance-Prüfungen (Audits) durchführt, um sicherzustellen, dass Unternehmen die Lizenzbedingungen einhalten und ihre Software korrekt nutzen. Ein typisches Audit umfasst eine umfassende Prüfung der Softwarebereitstellungsstrategien, Nutzungsmuster und Lizenzdokumentation durch unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaften. Verstöße gegen die Lizenzbedingungen können erhebliche finanzielle Folgen haben, einschließlich Nachlizenzierung und Strafzahlungen. Eine gründliche interne Software-Asset-Management (SAM)-Strategie ist daher unerlässlich, um die Einhaltung der Lizenzbestimmungen sicherzustellen und Risiken zu minimieren. Mehr Infos dazu findet ihr hier: Microsoft compliance verification faq, The European Business Review oder Microsoft Licence Guide.

Durch die Beleuchtung der wichtigsten Aspekte des Multiplexing und der damit verbundenen Lizenzierung können Unternehmen dabei unterstützt werden, ihren Softwareeinsatz effizienter und regelkonform zu gestalten.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Multiplexing ein faszinierendes Thema ist, das die Effizienz von Architekturen erheblich steigern kann. Es darf jedoch nicht vergessen werden, dass die Lizenzierung, insbesondere bei der Nutzung von Diensten wie denen von Microsoft, eine zentrale Rolle spielt. Eine Vernachlässigung dieser Aspekte kann zu erheblichen Problemen führen. Es ist wichtig, dass Unternehmen nicht nur die direkte, sondern auch die indirekte Nutzung von Microsoft-Diensten lizenziert haben. Das bedeutet, dass man sich intensiv mit den Lizenzmodellen auseinandersetzen und sicherstellen muss, dass alle Nutzer, die auf diese Dienste zugreifen - sei es direkt oder über Integrationslösungen wie Middleware - korrekt lizenziert sind. Hier zeigt sich, dass Lizenz-Compliance nicht nur ein formaler Akt, sondern ein wesentlicher Bestandteil der IT-Strategie ist.

Gerade weil Multiplexing nicht nur bei Microsoft, sondern auch bei anderen Anbietern eine Rolle spielt, ist es unerlässlich, sich umfassend über die Lizenzbedingungen zu informieren. Microsofts Dataverse zeigt beispielsweise, wie leicht man in eine Lizenzfalle tappen kann, wenn man die feinen Unterschiede in den Lizenzbedingungen nicht kennt. Wer hier nicht genau hinschaut, läuft Gefahr, auf eine regelrechte „Lizenzbombe“ zu stoßen, die in den Lizenzbestimmungen versteckt ist.

Letztlich geht es darum, den reibungslosen Betrieb und die rechtliche Absicherung der eingesetzten Software zu gewährleisten. Eine sorgfältige Lizenzprüfung und das Wissen um die Anforderungen und Fallstricke von Technologien wie Multiplexing sind unabdingbar. Hier empfiehlt es sich, die Datenwege architektonisch zu betrachten und darauf zu achten, dass keine Microsoft-Komponente einen primären Speicherort (auch Primärspeicher genannt) für exportierte Daten bietet. Sollte diese Situation unvermeidbar sein, muss mit Microsoft geklärt werden, ob Multiplexing vorliegt oder nicht. So kann sichergestellt werden, dass nicht nur die technischen, sondern auch die rechtlichen Aspekte der Software- und Systemarchitektur optimal gehandhabt werden.

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Bild Maximilian Tore Becker

Autor Maximilian Tore Becker

Maximilian Tore Becker sammelte als Softwareentwickler vielfältige Erfahrungen in der Versicherungs-, Banken- und Immobilienbranche. Vor seiner Tätigkeit bei adesso arbeitete er intensiv in verschiedenen .NET-Projekten. Seit Januar 2021 ist er bei adesso als Software Engineer beschäftigt. In seiner aktuellen Rolle fokussiert er sich auf die Microsoft Power Platform und liefert als Software Engineer, Berater und Architekt effiziente Lösungen in Dynamics 365, Azure Integration und agiler Softwareentwicklung. Seine Tätigkeit umfasst das Design und die Implementierung von Systemen, die Geschäftsprozesse durch Digitalisierung vorantreiben.

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Methodik

Schlagwörter:

Microsoft

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