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Klimaneutralität, Wachstum und Digitalisierung stellen Kommunen und Städte, aber auch Stadtwerke vor Herausforderungen. In diesem Blog-Beitrag erfahrt ihr mehr über die aktuellen Herausforderungen von Stadtwerken und Kommunen im Energiebereich und wie VideKIS ein Teil der Lösung sein kann. Außerdem erfahrt ihr, welche spannenden Themen adesso mit zur E-World 2024 bringt.

Die Herausforderungen von Stadtwerken und Kommunen

Die Vielzahl der Herausforderungen von Stadtwerken und Kommunen im Energiebereich sind komplex und verschiedenartig, denn diese unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland und von Region zu Region.

Jedoch gibt es auch allgemeine energiewirtschaftliche Herausforderungen, mit denen viele Stadtwerke, aber auch Kommunen konfrontiert sind:

  • Energiewende und Dekarbonisierung: Das Ziel der Bundesregierung, die CO2-Emissionen bis 2045 zu reduzieren und eine Klimaneutralität zu schaffen, wird natürlich auf kommunaler Ebene umgesetzt. Hierfür müssen in den Bereichen der Stromversorgung, Mobilität und Wärmeversorgung sowohl für die Industrie als auch für die Privathaushalte Anreize geschaffen werden. Dies sind unter anderem Förderungen von erneuerbaren Energien. Im gleichen Zuge müssen auch die Stadtwerke in erneuerbare Energien investieren, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und konventionellen Kraftwerken zu verringern. Nichtsdestotrotz darf die netzdienliche Integration der dezentralen Erzeugungsanlagen nicht außer Acht gelassen werden. Hierfür braucht es Monitoring, Smart Meter und die intelligente Steuerung der Anlagen.
  • Energieeffizienz: Bei Neubauten ist es ein Leichtes, energieeffizient zu bauen, erneuerbare Energien bereits in der Planung mitzuberücksichtigen und Ressourcen zu schonen. Aber eine der größten Herausforderungen sind die Modernisierung und Sanierung der Bestandsbauten inklusive einer nachhaltigen Energieversorgung. Denn es ist nicht außer Acht zu lassen, dass die Steigerung der Energieeffizienz in der Energieerzeugung, -übertragung und -nutzung entscheidend ist, um Ressourcen zu schonen und die Betriebskosten zu senken. Dies bedeutet sowohl für Kommunen als auch für Stadtwerke eine Investition in die städtische Infrastruktur.
  • Digitalisierung und Smart Grids: Die Einführung von intelligenten Stromnetzen (Smart Grids) erfordert erhebliche Investitionen in die Technologie und die Modernisierung der Infrastruktur. Zudem benötigt es die Einbindung unterschiedlicher Akteure, um ganzheitliche Konzepte für die Stadt oder Kommune zu entwickeln und die vorhandenen Potenziale zu nutzen.
  • Regulatorische Anforderungen: Die Energiewirtschaft und deren regulatorische Anforderungen sind so volatil, dass es ständig Änderungen gibt und diese in gesetzlichen Fristen umgesetzt werden müssen. Dies bedarf unter anderem auch Systemanpassungen oder Erweiterungen. Daher müssen die Stadtwerke hier schnell reagieren können, damit die Vorschriften und geänderte Rahmenbedingungen eingehalten werden.
  • Technologische Innovationen: Die Integration neuer, innovativer Technologien, wie zum Beispiel intelligenter Energiesysteme, Speichertechnologien oder Künstlicher Intelligenz, erfordert ein Verständnis und eine Anpassungsfähigkeit auf kommunaler Ebene.

Die spezifischen Herausforderungen variieren je nach Standort und Umständen, aber die oben genannten Punkte sind einige der wichtigsten energiewirtschaftlichen Herausforderungen, mit denen Stadtwerke und Kommunen konfrontiert sind.

Wie VideKIS ein Teil der Lösung sein kann

Um eine zuverlässige und sichere Netzversorgung in zukünftigen dekarbonisierten Energieversorgungssystemen zu gewährleisten, ist es von entscheidender Bedeutung, dass auch dezentrale Energieerzeugungsanlagen wie Windkraftanlagen, Laufwasserkraftwerke und Photovoltaikanlagen Systemdienstleistungen erbringen können. Bisher werden Systemdienstleistungen, wie die Stabilisierung von Spannung und Frequenz, hauptsächlich von konventionellen Kraftwerken wie Kohlekraft- oder Gaskraftwerken bereitgestellt. Diese konventionellen Kraftwerke werden jedoch aufgrund des bereits eingeleiteten Atomausstiegs und des bevorstehenden Kohleausstiegs zunehmend weniger zum Einsatz kommen. Zeitgleich steigt die Zahl der dezentralen und vor allem kleineren Anlagen am Markt. Derzeit ist die Teilnahme kleinerer Anlagen an den Ausschreibungen zur Bereitstellung von Systemdienstleistungen gemäß § 6 (2) StromNZV aufgrund des erheblichen regulatorischen und administrativen Aufwands kaum realisierbar.

Diese Herausforderungen werden im Rahmen des Forschungsprojekts VideKIS angegangen. Das Hauptziel von VideKIS besteht darin, mithilfe eines virtuellen Kraftwerksverbunds, bestehend aus dezentralen Klein- und Kleinstanlagen, Primärregelleistung bereitzustellen. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Kraftwerken, die bald aus der EEG-Förderung herausfallen und wirtschaftlich unrentabel werden. Durch die Einbindung dieser Anlagen in den virtuellen Kraftwerksverbund für die Erbringung von Systemdienstleistungen werden Anreize für die Erzeuger geschaffen, neben ihrer üblichen Energieeinspeisung einen Beitrag zur Netzstabilität zu leisten und zusätzliche Einnahmen zu erzielen. Zur sinnvollen Marktplatzierung werden im Rahmen des Forschungsprojektes KI-Leistungsprognosemodelle der einzelnen Anlagen sowie Preisprognosen für die entsprechenden Märkte erarbeitet. Aufgrund dieser Prognosen werden dann eine Marktoptimierung sowie eine Betriebsoptimierung durchgeführt. Es wird also geschaut, welcher Pool an welchem Markt die höchsten Erträge erwirtschaften kann unter der Berücksichtigung der Betriebsfahrweisen der Anlagen.


Das VideKIS-Leitystem

E-World 2024: Mit diesen Themen ist adesso im nächsten Jahr dabei

Die E-World energy & water ist der Branchentreffpunkt der europäischen Energiewirtschaft. Als Informationsplattform für die Energiebranche versammelt die E-World jährlich internationale Entscheiderinnen und Entscheider in Essen. Über 820 Aussteller aus 27 Nationen präsentieren nachhaltige Technologien und intelligente Dienstleistungen für die Energiezukunft. Auch adesso wird 2024 wieder auf der E-World vertreten sein und innovative Lösungen für die Digitalisierung der Energiewirtschaft präsentieren, beispielsweise im Rahmen des Forschungsprojekts VideKIS.

Das sind die Themen von adesso auf der E-World 2024:

Digitalisierung schafft Mehrwert für Utilities: Dafür bündeln wir unsere Digitalisierungs- und Innovationskompetenzen und kombinieren sie mit unserer Branchenexpertise für Utilities. Unser Ziel ist es, gemeinsam die Energiewende zu gestalten. Deshalb erarbeiten wir gemeinsam mit unseren Kunden passgenaue Lösungen entlang der gesamten energiewirtschaftlichen Wertschöpfungskette. Unsere agilen Teams wissen, was sie tun. Sie brennen dafür, die Ziele unserer Kunden zu erreichen. Und das mit Erfolg - über 1.000 erfolgreich abgeschlossene Projekte belegen unsere Expertise.

Das adesso-Leistungsspektrum

Als führender IT-Dienstleister unterstützen wir Energieversorger auf ihrem Weg zum digitalen Vorreiter:

  • IT-Kernprozesse transformieren: wir finden die richtigen Technologien und Lösungen für euer erfolgreiches Digitalisierungsprojekt.
  • Nachhaltigkeit: wir zeigen euch, wie Sie Effizienz- und Produktivitätspotenziale erkennen und nutzen.
  • Datengetriebene Geschäftsmodelle: Daten haben ihr genug. Wir helfen euch, sie innovativ zu nutzen.
  • Regulierung: von der Pflicht zur Kür: Wir zeigen euch, wie ihr über die verpflichtende Umsetzung hinaus Mehrwerte schaffen.
  • Kundenzentrierte Servicelandschaften: wir digitalisieren eure Schnittstelle zu Kundinnen und Kunden für eine zeitgemäße Customer Experience.
Wir denken: Zukunft entsteht gemeinsam.

Wir haben euer Interesse geweckt? Dann freuen wir uns auf einen persönlichen Austausch auf der E-World 2024 am Stand C127 in Halle 1. Gerne könnt ihr schon vorab einen Gesprächstermin vereinbaren.

Bild Ellen Szczepaniak

Autorin Ellen Szczepaniak

Ellen Szczepaniak ist eine erfahrene Projektmanagerin mit Schwerpunkt in der Beratung von Unternehmen der Energiewirtschaft. In ihren Projekten hat sie sowohl Erfahrungen als Requirements Engineer und Scrum Master im agilen Umfeld als auch als Interaction Room Coach und Managementberaterin in klassischen Projekten gesammelt. Sie zeichnet sich insbesondere durch ihre strukturierte und analytische Vorgehensweise sowie ihre Expertise im Kontext der Energiewirtschaft und Elektromobilität aus.

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