13. März 2023 von Ellen Szczepaniak, Simon Bächle und Timo Hartmann
adesso auf dem Stadtwerke Impact Day: Wie erreichen Stadtwerke und Kommunen das 1,5-Grad-Ziel?
Auf dem Stadtwerke Impact Day, kurz SID, kommen Stadtwerke, Kommunen und Städte zusammen. Jedes Jahr aufs Neue stecken Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Bereichen der Energiewirtschaft die Köpfe zusammen und machen sich gemeinsam Gedanken über die Herausforderungen von morgen. In diesem Jahr war es im Januar so weit – als Ort diente die schöne Hansestadt Lübeck. Das Thema: Wie erreichen die Stadtwerke mit ihren Städten und Kommunen das 1,5-Grad-Ziel?
Aber was macht den SID so besonders, so anders?
„Der Stadtwerke Impact Day – das Klima-Event für mutige Stadtwerke, Städte und Kommunen.“ Der Slogan lässt es schon erahnen: Das sollte kein gewöhnliches Format werden, und es war auch so. Die Vorträge waren interaktiv und förderten einen starken Austausch zwischen Vortragenden und Publikum, wodurch eine enge Nähe entstand und die Möglichkeit bestand, wirklich wichtige Fragen zu stellen, anstatt sich lediglich einer Frontalbeschallung auszusetzen. Begleitet wurde man im Laufe des Tages von folgenden Fragen:
WHY? und HOW?
Zuerst gab es eine kleine Zusammenfassung der Geschehnisse des vergangenen Jahres: Welche neuen Ideen haben sich durchgesetzt, wie wurden die Herausforderungen der Energiewirtschaft gemeistert und welche neuen Herausforderungen sind dazugekommen? Doch wie wurden diese Inhalte vermittelt? Alles andere als gewöhnlich: Expertinnen und Experten von Kommunen, externen Dienstleistern und Stadtwerken haben sich in Paneldiskussionen den kritischen Fragen der Moderatoren gestellt. Zusätzlich wurden in kurzen Statements die wichtigsten Botschaften aus ihrer Sicht platziert. Und als wäre das nicht schon besonders genug, hat das Ganze auch noch in einer Bar stattgefunden – perfekt zum Netzwerken.
WHAT?
Es ging in die nächste Runde. Nach der Vorstellung vom WHY? und HOW? stand das WHAT? an. Im Rahmen von zehnminütigen Impulsvorträgen wurde den Teilnehmenden aufgezeigt, was konkret derzeit in der Energiewirtschaft getan wird, um in Kommunen und Städten das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Der Fokus lag hierbei insbesondere auf der Umsetzung. Dabei wurde viel diskutiert und vor allem wurde man inspiriert. Im Rahmen der Impulsvorträge präsentierte adesso seinen Beitrag zur Energiewende – in Form des innovativen Forschungsprojekts VideKIS. Hier wurden die Inhalte des Projekts „Integrierter virtueller Kraftwerksverbund aus dezentralen Kleinanlagen zur KI-gestützten Erbringung von Systemdienstleistungen“ (VideKIS) näher vorgestellt: Ein virtuelles Kraftwerk wird entwickelt, das insbesondere Klein- und Kleinstanlagen zu einem Pool aggregiert, mit dem Ziel, Primärregelleistung aus erneuerbaren Energien bereitzustellen. Ohne die Bereitstellung von Systemdienstleistungen aus erneuerbaren Energien kann das Klimaziel von 1,5 Grad nicht erreicht werden.
NOW!
Und zum Ende der Veranstaltung gab es natürlich noch einen Appell an die Teilnehmenden: Es ist fünf vor zwölf. Noch nie war es wichtiger, jetzt zu handeln, Ideen umzusetzen und gemeinsam die Energiewende voranzutreiben.
adesso meets SID Class – Stadtwerke als erfolgreiche Erzeuger und Vermarkter emissionsfreier Energie
Digital, fortschrittlich und mit Blick in die Zukunft – das und noch vieles mehr verbindet den SID und adesso. Also haben wir, getreu unserem Motto „Wir machen das einfach“, einfach gemacht.
Im Rahmen der SID Class konnten wir uns mit Expertinnen und Experten aus der Energiewirtschaft an einen Tisch setzen und uns über aktuelle Herausforderungen austauschen. Dabei beschäftigten wir uns unter anderem mit folgenden Fragen:
- Was wäre, wenn Stadtwerke im Verbund und im großen Stil emissionsfreie Kraftwerke entwickeln, betreiben und regional vermarkten?
- Was wäre, wenn kleinere, ländliche Stadtwerke gemeinsam größere Stadtwerke und Städte mit überschüssiger, grüner Energie versorgen?
- Wie könnten neue Modelle der Zusammenarbeit zwischen Stadtwerken und Generalunternehmen bei PV- und Wind-Großprojekten aussehen?
- Was wäre, wenn Stadtwerke in einer emissionsfreien Welt mehr regionale Wertschöpfung realisieren könnten, als es jemals in der fossilen Welt möglich war?
Natürlich kann man für diese weitreichenden Fragen und Szenarien keine einfache Strategie für die Umsetzung aufzeigen. Genau vor diesen Herausforderungen stand adesso vor zwei Jahren, als der Förderantrag für das Forschungsprojekt VideKIS gestellt wurde. Aufgrund dessen fokussiert sich VideKIS explizit auf Anlagentypen von Stadtwerken, die häufig Klein- und Kleinstanlagen aus erneuerbaren Energien umfassen.
Durch ein virtuelles Kraftwerk könnten mehrere kleine Stadtwerke ihre Anlagen in einem Pool – zum Beispiel: VideKIS – bündeln und somit neben der rein lokalen Stromerzeugung an weiteren Märkten teilnehmen. VideKIS bietet die Möglichkeit, die Kraftwerke am Markt der Primärregelleistung anzubieten. Die damit verbundenen Mehrerlöse stehen den Stadtwerken für neue Investitionen zur Verfügung.
Durch diesen Ansatz von VideKIS können Stadtwerke aktiv die Energiewende mitgestalten und die fossilen Energien durch emissionsfreie und lokale Energiegewinnung ersetzen. Damit rückt das 1,5-Grad-Ziel in greifbare Nähe und gleichzeitig wird die lokale Wertschöpfung gestärkt.
Abschließend konnten durch den tiefgreifenden Wissensaustausch und die lebhaften Diskussionen neue Impulse gesetzt werden und sie haben uns persönlich, aber auch als adesso, dem Ziel der Energiewende einen Schritt nähergebracht. Wenn auch ihr Interesse an einem modernen, innovativen und lockeren Kongresskonzept habt, dann sehen wir uns bestimmt beim nächsten SID!